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Full text of "Mitteilungsblatt [Jüdischer Pfadfinderbund Makkabi Hazair, Hanhalah Arzith]"

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'-HcT'r.iusgegeben von der Bundesleitunr?» Verantwort- 
lieh DrV'Hurdi Swarsensky, Berlin 'W',.15j MeinekeiL 
str.10#- Nur für Mitglieder des Jüdischen Pfad¬ 
finde rbund es Mnkknbi Huzrir und des Makkabi» - 






































Die lioazali dos Bundes, die durch Hinzuziehung 
einiger Gäste erweitert war, tagte vom 15. bis 
17. Oktober in Berlin. Nach einem ausführlichen 
Arbeitsbericht der Bundesleitung referierte Hel¬ 
mut Neumann über die Frage " Bund und Kwuzah 
Hieran schloss sich eine lebhafte Diskussion an. 
Feiner wurde ein Referat von Heinz Gochsheimer 
über " Unsere Stellung innerhalb der chaluzi - 
schon Jugend H gehalten, über das ebenfalls eine 
gründliche Aussprache geführt wurde. Es wurden 
eine ganze Reihe von Fragen der praktischen Ar¬ 
beit, insbesondere der Tarbuth - Arbeit, für den 
kommenden Winter besprochen. 

In die Bundesleitung wurden die Chawerim 
Norbert M n u c h i n ( Leipzig ) und 
Helmut Neumann ( Westerbeck) kooptiert. 

Tutti wird weiter die Führung des Gclud Leipzig 
und Helmut die Führung der Mittleren - Hachscha- 
rah Westerbeck inne haben» 

Hardi Swarsensky wird gemeinsam mit 
dem alten Mitarbeiterkreis der früheren Bundes¬ 
leitung wie bisher die praktische Arbeit leisten. 

Ueber die Tagung werden wir noch einen genauen 
Bericht herausgeben. 

Wir hoffen, dass die kommenden Monate eine weite¬ 
re Vertiefung unserer Arbeit bringen werden. 


C h a s a k l 
HANHALAH ARZITH 
(gez.) HARDI SWARSENSKY 
(gez$NORBERT MNUCHIN.(goz.) HELMUT NEUMANN. 



















































Pfadfinderbund MKKABI HAZAIR Brith Hazofim. 

Bundesleitung- Berlin W.15, im Oktober 1936 

1X0 Me ineke strasse 10 


Mitteilu ngsblatt Nr » 10/36 



Stre ikabbruch erfüllte das ganze 
jüdische Volk mit grosser Freude» Der Jischuw in 
Brez Jisrael hat die Kraftprobe gut überstanden, 
er hat mehr als 6 Monate heldenhaft gekämpft« 

Die Verpflichtungen aller Zionisten, insbesondere 
unserer Chawerim, sind von uns oft genug hervo’'*- 
gehobe.n. worden. Wir haben durch.stille Arbeit un¬ 
sere Einsatzbereitschaft zu beweisen. 

Die Beendigung des Streiks, in Palästina hat noch 
immer nicht zu einer endgültigen Befriedung der 
^age im Lande geführt. Wir hoffen, dass allmählich 
wieder völlige Ruhe im Lande eintritt* 

-lach dem Abbruch , des _ Streiks in Palästina ist zu 
erwarten,, dass .die königliche Kommission ohne gros- 
Zeitverlust, voraussichtlic.il zu Anfang November, 
sich ins Land begeben wird. Es ist selbstverständ¬ 
lich, dass die politische Auseinandersetzung damit 
in eine neue Phase eintritt, die an Bedeutung der 
• abgelaufenen keineswegs nachstehen wird. Die Exe¬ 
cutive der Zionistischen Organisation und der Je- 
wish Agency steht durch die'auf der Züricher Sit¬ 
zung des Aktions- Comites beschlossene Gründung des 
sogenannten 11 Kleinen Aktions- Comites" in engster 
Fühlung mit allen Gruppierungen innerhalb des -Ji- 
schuw. Dadurch ist auch die Möglichkeit rascher Ent¬ 
scheidungen gegeben, zu denen auch diejenigen Rich¬ 
tungen der zionistischen-Bewegung Stellung nehmen 
können, die in der gegenwärtig-amtierenden Executi¬ 
ve nicht direkt vertreten sind* 



















durch die Unruhen vor ungeheuer schwierige Aufga¬ 
ben gestellt worden. . „ .. 

Wir hoffen, dass jetzt unsere Chawerim auf ihren 
■ Boden zurückkehren können und dann mit neuer Krait 
.an den Aufbau der Kwuzah gehen werden* 


Bericht über Wasserfunde in Klnr__ILjmfdiQbi—t. 

Wie uns mitgeteilt wird, sind die Was.serbohrun- 
gen auf Kfar Hamakkabi von einem grossen Erfolg 
begleitet gewesen. Es wurde ein besonderer iund 
von 400 cbm pro Stünde gemacht. Bei dieser gros¬ 
sen Wassermenge wird es möglich sein, eine inten¬ 
sive Bewirtschaftung des Bodens vorzunehmen* 


00 / P/V 



ICo) 



2 





































Pig. Einordjiun^_dei^.letzt en Äl ijab; 

p^o letzten Alijoth ins Land gegangenen 

Chavferim. wurden i„ folgende Kwuzpth el n foo?to=? : 


Kfar Hana kk-ph-? • 

Franz Benedik 
Adda • Cohen 
Rudi Elkeles 
Rudi Goldenberg 
Walter Goldstein 
Alfred Hammerschmidt 
Josef Luxemberg ; 

Robert Michel ■’ 

Jizehak Rosenberg 
Leo . Redlich 
Ernst GjJinz 
Alfred Lcvy 
Norbert Bär 
/Ernst Erlanger 
• David • Forst 1 " 

Raananah : 

Fritz Epps t ein(u•Chawera) 

Heinr. Lovy " 

Manfred Za.dek " 

Arnold Fuss • 

Werner Katz 
Edith Löwin 

Maa.jan : 

Wilhelm Goldhaber 
Anne Blumenfeld 

■ Nelly Würzburger 

Degania ■ 

Sehe, ja Sternheim 
Eli Waldeck 

■Erwin Ruoen 
Chanen Berkowicz 
Mirjam Lovy «• 

Martin Neter u. Chawera 
Herta- Friedmarin 

Vorläufig noch nicht eing 


Felix Reich 

Kurl, Rücke rsborg 

Use Bähr 

Gerhard Go ttochalk (u .Frau) 

Lucio Jachmann 

Gerhard Colin 

Max Kom 

Max . * Fröhlich 

Kurt , Naumann 

•Friedei , Stern 

Hanna • Rittberg 

Li l.o Reiter 

Emst Löwenbürg 

Salo -Kolberg 

Dora Lindenberger 


Wem er Walk 

Ilse Spiegel- : 

Eva Taitza " 

Friedel Brandt 

Alex Gerson 

Otto Pins 


Ludwi g Kuge lrnann 

Heinz Philipps* 

Emst ' Lob 


Mirjam' Pfingst 

Hans.;' Löichfentritt 
Kurt ' Mansfeld 
. Max Feibelmarin 

Arno ' Grünbaum 

Hans Kaliski. o 

rdnet; Gretel Mayer.. 




















- 4 - 

Reise- Bericht u nd erst e Eindrüc,ko_im_Lande. 
f~Aus einem Brief von Emst L ö b , früher 
Frankfurt Alain, jetzt Kwuzath Maajan» ) 


An Bord der Tel- Awiw. 

Irgendwo im Mittelmecr schwimmen wir, glühende Son¬ 
ne, im Hintergrund sehen wir die Insel Kreta an 
uns vorbei.aiehen« Liegestuhl an Liegestuhl» Wir 
liegen da und faulenzen seit drei Tagen hier nerum» 
Ihr "könnt Euch den Betrieb hier kaum vorstcllen, 
denn selten werden Berichte über die Ueberreise 
■geschrieben* was den verst/ 0 n.dlich. 0 n Grund hal^ dsss 
die meisten sich mindestens einmal am Ta g über Ree¬ 
ling beugen und die Fische füttern.. Zwischendurch 
brummt einem der Kopf und man kommt sich vor wie 
in einem'Kettenkarussell. Heute ist es besser und 
ich will Euch, da. man ja jetzt noch Zeit hat, vom 
ersten Teil unserer Fahrt erzählene¬ 
in München'trafen wir uns, wie'schon gewohnt der 
übliche Abschiedsbetriebe Bei guter Stimmung gmgs 
los* Alles drängt sich an die'Fenster, die Berge 
zu betrachten. Die Berge liegen im Nebel» Allmäh¬ 
lich wird die. Gegend langweiliger, einsame Fe_s - 
täler. Italienische Soldaten fahren im Zug mit,es 
wird dunkel und wir fahren am Moor entlang© J er^ 
weitem leuchten die Lichter von'Triest, bei strö ¬ 
menden Regen kommen wir an. Ein Beamter der Scniff- 
fahrtslinie empfängt uns mit einer Ansprache in 
Iwrith. Schliesslich erklärt er alles in deutsch. 
Zwei Minuten später spricht er italienisch. Selt¬ 
sam diese Sprachmischung-* Mit Kofi er und Paketen 
ziehen wir durch die Stadt ins Both Olim, das sehr 
schön ist. Alles spricht von der Tel Awiw und^bei 
einem Nachtspaziergang durch die Stadt sehen wir 
sie im Hafen liegen, mit der jüdischen Fahne und 
hebräischen Inschrift. Morgens kaufen wir ein, ö- 
b er all durcheinander mit den verschiedener^ Geld¬ 
sorten. Triest wimmelt von Juden und überall trifft 
man Bekannte. Wir gehen an Bord, werden mit Scha¬ 
lem empfangen. Ein Gewimmel von Matrosen, —nren—. 
einander, alle Sprachen, den Koffer senne 1*. in die 
Kabine. Man bleibt vor Staunen stehen.- Fliessandes 
warmes Wasser, überhaupt jeglicher erdenklicher 
Comfort. Wir stehen an*Bord und sehen auf die Stadt 
zurück. Wir. singen und plötzlich, oh Schreck, er¬ 
scheint die Bohdkapelle, Geige, Ziehharmonika und 
Saxophon und spielt die Hatikwah . . . Unter Hor- 
ramelcdien fahren wir los. Wir sehen uns auf dem 
Schiff um. Ihr könnt Euch den Ton und die Arbeit 
dieser jüdischen Matrosen kaum vorstellen» Das 
Schiff ist klein, statt 400 Passagiere, 80 Chalu- 
zim,50 Touristen, also wir haben das Schiff allein, 
streifen überall herum, durch alle Räume, bestaunen 
ein Schwimmbad in einer 10 qm grossen Segeltuch - 
kiste, gucken in die Küche - plötzlich steht ein 
Chawer vor mir, der hier Konditor isti Grosse Wie¬ 
dersehensfreude. Abends sitze ich bei ihm in der 






















5 


hören Radio : Jazzmusik aus Jeru- 
rftt?* i 30 Matrosen, 100 jüdische, zum Teil 
nibbuzchawerim,.die hier auf Aucscnarbeit sind, 
m bpeisesaal die Stewards, alles deutsche Cha- 
luzim lim.weissen Smoking» Das Essen ganz gross* 
um Lunch spielt die Kapelle, erst Operetten - 
musik,_dann Hörramelodien, die wir mitsingen, 
plötzlich Elijahu ha navi» Na, an diese Ge - 
schmacksverirrungen müssen wir uns gewöhnen. - 
Mittags unterhalten wir uns mit einem älteren 
Herrn über Kfar Hamaklcabi, bis sich'plötzlich 
herausstellt., dass wir Felix Theilhaber vor uns 
haben, der uns dann abends Sicha hält. Wir sit¬ 
zen auf Deck in Mondschein und schaukeln vor - 
wärts» ' Sc nachts um zvrei geht man in seine 
Kabine. An der,jugbslavisehen Küste fahren wir 
langj sehen Korfu'und Griechenland, nackte, 
kahle Felsen, 

Gestern-hatten Wir eine feine Sicha über 


o c o © 

Ö 


Sozialprobleme im Lande vbn der Leiterin der 
Fürsorge in Jerusalem, irgend eine Prominenz, 
die gerade . aus London kam. Zwischendurch ver= 
ten wir mit Palästinensern iwrith radezübre - 


Chen,, unterhalten uns, was wir drüben alles er¬ 
leben werden, denn die neuesten Nachrichten er¬ 
halten wir jede Nacht durch Bordfunk» 

• »»» Heute sind wir den letzten Tag-an 3ori, 
Langsam werden alle etwas nervös, -da wir ir. we¬ 
nigen Stunden Haifa vor uns haben* Schläfer, 
tun wir nicht mehr» Wir liegen die ganze Nacht 
auf Liegestühlen,-an Bord und unterhalten uns, 
die ersten Probleme der Chewrah tauchen auf. 

Wir kennen uns schon gut, eine gute Kamerad - 
.Schaft herrschto 


Kfar Atta bei Haifa,S.8.1936 

Schon sind wir fast eino Woche im Land, aber 
all das Neue zu beschreiben, was wir schon er¬ 
lebt haben, ist unmöglich, ich will es möglichst 
kurz versuchen* Stunden’ vor der AnkunrV sehen 
wir das Land, öde sehen* die Felsen des Karmel 
aus-, bis. wir die -ersten Häuser erkennen' ,gros- 
' se moderne Geschäftsbauten, der Hafen voller 
Ueberseedamofer. Wir liegen am Kai und warten 
auf die Zollabfertigung. Die .ersten Araber 
sehen wir. In schmutzige Lumpen gehüllt lie¬ 
gen sie im Schatten der grossen Zollhal_en» 

Unsere früheren " Altkarber" holen uns ao* 

Alle braun gebrannt, froher Laune und -körnen 
unerwartet viel iwrith,. Stundenlanges Durch¬ 
einander im Zollamt, alle Sprachen hört_man 
und eine Ruhe haben die Leute, die uns aen 
ganzen Tag schon manchmal zur Wut bringt» 

", Du wirst Dir zugewöhnen müssen", heisst es« 
Geht es nicht heute, nun nächste Woche kann 
es vielleicht sein. Um zwei warten wir auf 
den Bus. Er kommt nicht in fünf Minuten,aoer 
um drei Uhr war er da* wir steigen ein und 







das erste, was uns der Chauffeur fragt, ist, ob 
jemand aus Chemnitz da ist* Auf meine Frage,.ob 
er der Schwager von Hawo ist, Wird dies bestätigt 
und die erste Bekanntschaft geschlossen. Er -wohnt 
zwei Minuten vom Beth Olim, und ich werde ihn noch 
besuchen, Haifa ist ganz neu. Im jüdischen Stadt¬ 
teil auf dem-Hadar, abends um 11, ein Verkehr wie 
auf der Zeil» Die Läden offen,.alles sauber, mo - 
dorn* Die Turnhalle des Makkabi, aussen noch im 
Betonguss, innen mit allen Geräten, Kino, Bühne. 
Das Beth Olim, wo wir drei Tage wohnten ? befindet 
sich vor der Stadt in der Sandwüste , kein Baum._ 
Ein paar Zelte und ein grosses Haus, in dem Mili- 
'täP'~uhtergebracht ist» Die ersten Tage voller Si- 
choth und Besprechungen. Was wird aus uns . 


Wir blieben 2 Tage in Haifa, versuchten uns etwas 
über die-Lage zu. informieren, was sehr schwer is<», 
da man hier viel. Gerüchte hört,_die rieht stimmen. 
Die Menschen'haben hier eine solche Ruhe, dass sie 
auch eine nächtliche Schiesserei nicht mehr aux - 


Dann fuhren wir nach Kfar Atta, einem kleinen Dorf, 
das h Stunde von unserem Dorf entfernt _ liegt. -^er 
Bus geht durch die Haifabai, überall sieht man 
Strassenbauten, Juden und Araber zusammen, diejjol- 
der sind abgeerntet, nur noch Disteln stehen, un¬ 
terwegs steigen unsere Chawerim ein, die ..von der 
Arbeit an der Küste kommen, wo sie Sanddünen ver¬ 
legen. Schmutzig, müde, aber feine Typen, . rienti- 
ge Arbeiter, alle schon etwas älter als wir. Kiar 
Atta, ein trostloses Nest. Hier wohnen viele pol - 
nische Chalukahjuden in alten Holzbaracken oder 
Wellblechbuden, Es gibt auch Bäume nier, aucr. <-enn 
sie erst 1 Meter hoch sind. Die Menschen haben ge¬ 
duld, ein Jahr, zwei Jahre. 


Unsere Zrifim stehen am Ende des Dorfes, alle neu 
gebaut, sauber mit Zementboden, und wir werden eis 
zur Regenzeit hier wohnen bleiben» lenster gi~t es 
allerdings nicht. Die Türen sind Tag 'und Nacht of~ 
fen. G.s.’d., denn so geht dauernd, ein angenehmer 
Wind. Ueberhaupt ist hier das Klima sehr gut. 
Tagsüber sind Wolken am Himmel und gestern Abend 
hat es-sogar geregnet, wa.s seit Jahren hier nicht 
vorkam. Wir haben soviel. Trinkwasser, wie wir 
wollen, trinken sogar unabgekocht. Tagsüber^ist es 
glühend heiss, da die Röhren über die Erde laufen, 
aber nachts kühlt es ab, und ein grosser Tonkrug 
wird gefüllt, sodass wir den ganzen Tag kaltes 
Trinkwasser haben. Kalt ist relativ, denn.lau - • 

warmes Wasser sind wir schon so gewöhnt, dass man 
froh ist, überhaupt etwas zum Trinken zu haben»In 
den Häusern gibt cs überall eisgekühltes Wasser, 
aber man hat gar kein Verlangen danach•- 

Das einzige Eigentum ist ein Traktor mit Pflug,der 
4000 Pf. kostet und ein paar Zelte, In den letzten 













schaff-t."l^ a cIner 3 Woo 4 B äi 2 S Una Goschirr ar « 0 - 
La< 5 + 011 +^ v-;~7V• .,? € 2iP-var unser eigenes 

evÄiMet wor W»-'^r als Chauffeur 

Äfi? 8 Vo^. halbe f cht * Vcn ^it ™ Sitte» 

°n? l f J v £ ibei > von denen es hier 8 gibt, die 

l3t r »fU hörten’vdr mal Schüs“ 
von Jagur, das einige x m . entfernt ist. 

??®!:f r ^ h 5 be 2 ? r 5 U ? uns ® ren B °äcn besichtigt. Sr 
liogt am Rand der Haifa- Bai, 7000 Morgen flacher, 

Lobn3boden > iin QinGr Seite ein Hügel aus 
vi?d Häuser hinkommen. Momentan 

on a y?* n ^ K : K *H. ein Brunnen gebohrt, der schon 
Om tiei ist und die gesamten Siedlungen der Um- 
gebung mit Wasser versorgen soll. 


Unsere Felder liegen im Tal, sind jetzt gerade ab- 
geerntet und.werden umgepflügt. In 2 Schichten ar¬ 
beitet man, um die- Maschinen auszunutzen, damit 
wir sie auch noch zur Aussenarbeit benutzen können. 
y°n 40 Menschen hier haben zur Zeit nur 9 Arbeit, 
Aber die Histadruth verteilt die Arbeit gleichmäs- 
sig an alle Gruppen, 

Heute waren wir zu Hause- im Meschek, haben ein paar 
•aruben gebaut, die Dusche ausgebessert ( man wäscht 
sich dreimal am Tag), 


Man lernt sehr schnell iwrit sprechen. Ungeheuer 
stark ist überall der Wille zum Iwrithsprecher., 
Gestern waren wir in Kfar Uscha, einer Nachbar - 
Siedlung, wo nur Iwrith gesprochen wird. Wenn man*. 
Iwrith spricht und macht einen Fehler, lächelt der 
andere und verbessert, Jeder versteht diese Schwie¬ 
rigkeit. Unangenehm ist, wenn man einen Manschen 
auf Iwrith etwas fragt, Iwrith Antwort bekommt, 
und sie nicht versteht. Ich habe in 8 Tagen hier 
mehr iwrit gelernt, als in einem halben Jahr in 
Deutschland. In den nächsten Wochen hoffen wir 
schon über den Beginn unseres Binjan erzählen zu 
können, denn in zwei Monaten wollen wir soweit 
sein, dass wir Steinhäuser haben, und einen Kuh¬ 
stall für 50 Kühe. 
















Sin Bericht aus dem Alltag» 

Von Mieky Prager, Chawer der Chewrat noar Kw, Schiller, 


Arbeit! 

”Kol echad jaawod baschura"* 

Jeder arbeitet in einer Reihet - Daniel, ein Cha¬ 
wer der Kwuza, unser ” Chef”, zeigt uns was zu 
'tun ist : Jablit, das berüchtigte palästinensi¬ 
sche Unkraut, ist mit Stumpf und Stiel auszurot¬ 
ten, die Wände der Bewässerungs - Teller um «Jeden 
Baum müssen verbessert werden, die Bewässerurgs- 
Gräben sind von Sand und das Wasser aufhaltenden 
Steinen zu reinigen. 

Die Reihen erscheinen unermesslich lang, um *ec.en 
einzelnen Baum herum ist eine Menge Arbeit* *u - 
erst geht alles gut, die Turia fliegt fast, sie 
nimmt alles Jablit mit und bessert die Teller aus. 
Im Handumdrehen liegen 4 Bäume hinter mir. 

Die Sonne steigt höher, es wird immer heisset. Wir 
beginnen uns allmählich auszuziehen, Hemd, Hose, 
Turnhemd werden nach einander abgelegt. Wir arbei¬ 
ten und schwitzen. Kaum, dass die Reihen kürzer 
werden ; der Rücken beginnt zu schmerzen: ich stel¬ 
le für einen Augenblick die Turi| hin. Die anderen 
arbeiten weiter - schweigend jeder ist mit sei¬ 
ner Arbeit beschäftigt. Ab und zu streift ein prü¬ 
fender Blick die geleistete Arbeit* 

Einen Baum nach dem anderen lasse ich hinter mir. 
Immer weiter, immer vorwärts, bloss nicht müde 
Werdern, - fast keine anderen Gedanken kommeh rqir. 
Die Turia hängt wie ein Eisenklotz an den durch¬ 
schwitzten Händen, Sie ist es, die deh Rücken nach 
unten zieht und ihn so ermüdet; sie ist es, die 
es ermöglicht, so schnell das Unkraut zü entfer¬ 
nen und die Gräben für die nächste Bewässerung 
instand zu setzen* 

Sollen die Früchte voll-und saftig sein, müssen 
wir jetzt gut und ordentlich arbeiten. Im Winter 
werden wir sie wieder so sehen, wie sie - genau 
wie in den ersten Tagen unserer Alijah - durch das 
dunkelgrüne Orangenlaub fast golden hindurchblin¬ 
zeln. Und in Ihnen wird auch unsere Arbeit sein, 
auch meine. Man muss nur die Zähne zusammehbeis-- 
sen, dann hält man die 4-5 Stunden schon durch. 
Mittags gehen wir die Reihen zurück; unsere Ar - 
beit liegt in ihnen, auch von uns haben die Oran¬ 
gen ein wenig Kraft zum Wachsen bekommen* 

So haben wir etwas geschafft und - vielleicht. - 
geschaffen* 














Sprache* - 

Jede hebräische Vokabel, die wir lernen« jedes 
gesprochene 'wort, das wir hören, jede Zeitungs- 
moidung, die wir verstehen und jedes T'nach - 
hapitol, das wir lesen, all dies sind Schritte 
n ? uo Sp^he, Schritte, die genau so - 
und manchmal schwerer - erkämpft werden müssen, 
als solche mit der Turia in der Hand. 

Bei Gesprächen muss man oft nach Worten suchc-n, 
in bichoth der Kwuzah entgeht einem oft viel V/'e- 
sentliches, es gibt Tage, in denen man überhaupt 
nicht mehr aus dem Stottern herauskomnt, - und 
ooch, langsam, fast unmerklich dringen wir in die 
neue •oprachsphäre ein o 

•Die ersten 1" nach- Sätze, was bargen sie für 
Schwierigkeiten, die ersten Zeitungen, die wir 
versuchten zu lesen, was für unverständliche Mel¬ 
dungen brachten sie ! Und jetzt, wir fühlen uns 
in manchen Augenblicken des Unterrichts scher 
ein wenig heimisch in,der T'nach- Atmosphäre.* 

Die Gestalten werden uns lebendig,- wir soüren 
ihr unlösbares Hineingestelltsein in diese ur.s 
umgebende Landschaft. Wir sahen in den Beduioen- 
zelten vor' den Unruhen das Zelt Jaols, in das 
Siscra einkehrte. Unser arabisches Nachbardorf 
gab uns das Beispiel, von der Lebensweise der ii- 
belgestalton, wir sahen Saul in unseren Hügelr. 

^uf d^-i Sucne nach seinen Eselinnen herumser^ 1 * — 
fon: Der T'nach hat für uns seine Lebendigkeit 
wie der erlangt., er ist ein Buch von Farbigkci - 
und kräftiger, urwüchsiger Erzählung, er ha : /in 
sich jene sprühende Lebendigkeit, die einen 
manchmal alles vergessen lässt. Denn dies ist, es, 
was wir hier täglich von neuem erfahren und was 
uns das Lernen so erleichtert: Hebräisch ist e'- 
ne lebende Sprache, man lacht und weint, man 
spricht und liest in ihr; die Kinder lallen ihre 
ersten Laute in ihr, den Erwachsenen ist sie im¬ 
mer wieder neu zu formendes Ausdrucks- und Gq 1 
schaltungsmittel. Hebräisch wird gelesen und re- 
senriebon, man spricht ;und singt hebräisch, cenn- 
und jetzt spüren wir das von inner, heraus**- : 

■Heirdisch lebt, .wie nur eine Sprache-leben kann, 

■< aller Kraft und Härte, mit al_er Schönhc-it 
und Weichheit. Dies' haben wir h i e r erfahren 
und .wir freuen uns, nach, kurzer Zeit das"sap-enf 
zu können. • ‘ 

Krank. .. • < 

^ch bin-krank. An meiner Hand ist von wochenlanger 
Arbeit mit einer - wenn auch besonders leichten- 
Turia eine Wunde entstanden, die nun ausgeheilt 
werden muss. 

5 Uhr f rüh. Es.. wird geläutet, alle gehen zur Ar¬ 
bo ib^dtTbleihe im Zimmer, bin ganz allein, zeit¬ 
weilig ist es totenstill im Haus. Weit drüben,in 
den arabischen Pardessim, schlagen -;in paar Hunde 
an. 


















-> 40 - 


Ich lose* ,, . , . T „ 

« Die Geschichten Jaakobs". Jaakob dient bei Laa- 
ban. 7 Jahre wartet er auf Rachel. Die Zeit ver- 
qGlrt ihm unter dom Bewusstsein* dass ihn nach 
Schluss der Wartezeit ein reicher Lohn erwartet. 

Und doch, nur ganz, langsam, reiht sich ihm Tag an 
Tag, Woche an Woche-.- In unserer schnelleoigen er¬ 
eignisreichen Zeit werden die Wochen zu Tagen und 
die Tage zu Stunden. Und auch Stunden und Minuten 
enthalten in sich eine Fülle von Zeit, eine Menge 
von Leben. Langsam rückt der Zeiger vorwärts. 

Die Chaweroth in der Küche singen. 

Hs ist noch garnicht so heiss, im Gegenteil, die 
Sonne wärmt noch richtig. Ss ist sehr holl draus- 
sotl: sieht man das saftige Grün der Felder, so ver¬ 
gisst man auf Augenblicke .die Wassorarmut des Lan¬ 
des, Aber weit hinten leuchten die Dünen. • •• •. 

Einst war auch hier alles Sand* nichts als Sand mit 

viel Steinen* .... 

Der Wind trägt vom Chadar Ochel die Melodie ^herü- 
bor. Auch Worte sind zu verstehen: " Hajadajim 
achad uschtajim».* " Die beiden bauenden Hände! 
Meine Hand 'liegt in der Binde , weil ich nicht Ar - 
beit und Klima kenne, weil man sich a u c n auf 
diese Weise das Leben hier im Land erobern muss* 
Garnicht weit vom Fenster entfernt pflügen zwei 
Chawerim* 

Ich bin bei ihnen • * . 

Unruhen. . 

Zuerst lasen wir nur in den Zeitungen von Unruhen, 
Uoberfallen, Beschädigungen, Schüssen. Um uns herum 
war alles friedlich, die Kamele zogen wie sonst in 
langen, schweigenden Karawanen vorbei, einzelne 
Araber spielten auf dem Wege wie sonst auf ihren 
einfachen Flöten, die jene eintönige, immer gleich- 
bleibende und sich niemals sehr hebende oder sen¬ 
kende Melodie hervorbringen - jene orientalischen 
Niggunim -, das ganze Leben wurde wiew" sonst 11 
gelebt, wie sonst, das ist im Frieden, Bis dann, 
eines Nachts die ersten Schüsse fielen, die in ih¬ 
rer so ungekannten Plötzlichkeit die Ruhe und ge¬ 
dämpfte Helligkeit der Nacht zerrissen» 

Die Boduinenzolte in unserer Umgebung verschwanden, 
die Kamelkarawanen berührten auf ihren Wegen nicht 
mehr jüdische Siedlungen, einige Araber, die immer 
ständige Gäste in der Kwuza waren, blieben aus. Wir 
durften nicht mehr die' Kwuza verlassen, und so zo¬ 
gen sich Juden und Araber von einander zurück, die 
Araber, um von ihren Stellungen aus anzugreifan, 
die Juden, um sich zu verteidigen. 

Nachts, es mag elf Uhr sein, wachen'wir auf. Schüs¬ 
se, in kurzen Abständen.folgen sie aufeinander : 
Araber schiessen auf einen in unserer Nähe liegen¬ 
den Moschaw. 3rst werden nur einige Schüsse erwi¬ 
dert, dann folgt eine Salve von Abwehrschüssen.Die 
noch glühenden Kugeln fliegen vor unseren Augen in 

























— 

grossem Bogen vom Moschaw in Richtung auf das 
Kraperaorr, aus dem geschossen wurde* Etwa 30 
Schüsse zerschneiden die Luft, in schneller Fol- 
ge wird Schuss um Schuss abgefouort. eine Kugel 
nach der anderen verlässt den Lauf, gleitet zu - 
erst wie ein Feuerball durch die Nacht und schlägt 
dann irgendwo ein* Etwa eine halbe Stunde lang 
sind wir Zuschauer dieses uns alle ergreifenden 
Schauspiels* Als die Schüsse seltener werden, und 

dann ganz aufhören, atmen wir aJLlo erleichtert 
auf. 

Dieses Miterleben von Angriff und Verteidigung 
hat uns zum ersten Male die harte Tatsache vor 
Augen geführt, dass wir Juden hier in Palästina 
einen.schweren Stand haben, durch den wir gezwun¬ 
gen sind, von Zeit zu Zeit zum Gewehr zu greifen, 
um unseren mit so unsäglicher Mühe und Arbeit den 
schweren Bedingungen des Landes abgerungcrien Le— 
bensraum halten und durch neüe verstärkte Anstren¬ 
gungen erweitern zu können. 


Bericht über eine Pegischah de r Madrichim der 
Jugend - Aliiah: 

Am 9* und 10» Elul fand-in Ramath David eine Pe~ 
gischah der Führer der Jugendgruopen statt* Es 
beteiligten sich von den Grupp en: Degania A.u.B*, 
Gewa, Ginegar, Ramath David, Kirjath Anawim, 
Schiller; Vertreter der Kwuzoth: Deganiah, Gine¬ 
gar, Ramath David; Vertreter der Maskiru th des 
Che wer_Hakwuzoth * Vertreter unserer Maskiruth.der 
Chawer Schkolnik. " 

Im Mittelpunkt der Pegischah standen 2 Referate: 

A^. Referat Schragi Eidclmann unter dem Thema: 

" Der Wog de r Juge ndalij ah -Gruppen innerhalb 
der Bewegung." 

rC* 

‘'1.) Ueberblick über die Bewegung ausserhalb des 
Landes, insbesondere in Deutschland* 

2 . ) Lage der Jugendalijahgruppen im Lande und 
Kritik 

a) Die gesellschaftliche Frage in der Jugend 

b) ideologische Frage 

c) Anpassung an das Leben im Lande 

d) Führer und Chewrah 

e) Chewrah und Bewegung 

3. ) Gibt es für alle Jugendalijahgruppen einen 
gemeinsamen Weg ? 

4. ) Bezw. welches ist die Aufgabe der Jugend - 
alijahgruppen in der Bewegung ? 






























~AZr 

a) Ideologische. Klärung : 

Ansiedlungsform 
Frage der Histadruth 
" d. Makicab i 
" d. Makkabi Hazair 
» d. Hanoar haowed(arbeitende 
Zofiuth Jugend) 

b) Ueberioittlung von Nachrichten von unserem 
Leben 

c) Reaktion auf Ereignisse in der Bewegung 

d) die Zukunft der Jugendgruppen als zentra¬ 
le Frage und ihr Einfluss auf die Bewegung 

5.) Organisierung : 

a) Vereinigung aller Jugendgruppen zu einer 
besonderen Plugah in der Bewegung 

b) Selbständigkeit, jeder Chcwrah 

c) Presse 

d) Pegischoth u» Versammlungen 

e) die Arbeit im gerneinsamen Waad 

6») Schlussbemerkungen*, 

R* Referat von David Umanski mit folgenden Themen; 

1) Historischer Ueberblick 

2) Gemeinsame Lage- 

3) Ziel gemeinsamer Arbeit- 

4) Arbeitsweise 

5 ) ,.Bewegung ... . •... 

6) Kwuzah u. Madrich 

7) Kwuzah iu Chewrah 

8) Kritik an der Lege 

9) Schlussworte. 

In der Diskussion wurden in der Hauptsache folgen¬ 
de Punkte behandelt; 

k - 

- Lago der Bewegung ausserhalb des Landes, 

Kritik an Euren beiden letzten Heften, 
Lage der Jugendgruppen im Lande, 
Verhältnis zwischen Chewer hakwuzoth und 

Makkabi Hazair 
Organisatorische Fragen«• 

Auf der Pegischah wurden u.a. folgende Beschlüsse 
gefasst; 

1) Die Pegischah begrüsst die Einladung der 
Hanhalah Arzith sich an den- Versuchen zu 
beteiligen, eine ideologische Konsolidie¬ 
rung der Bewegung herbeizuführen. 





. 

t£' 


2) ? rüokt lhron Wunsch aus, 

sanc-n Arhr** ”°slich siou an der gernein- 

M .?k"ht «? lt - des Chewer hatavuzoth und fies 
Makkabi Hazair zu beteiligen, 

3) Be?uftfaft°a ah 1 Wäh f \ Schrn “ 1 SMetaann als 

ih£ *^55?? S?? Arbeit und ermächtigt 

optieren! 1S n ° tlg CinGn 2WcitGn zu ko- 

4) “£Ä C ÄS£ raindestons cimml in 

• 5) £?-}=+f iSCMh ^schlicsst, halbjährlich 

: : cinzuberuffn* dGn N ° rd ° n Und den SüdG * 

6) me Pegi schah. beschlies st die Herausgabe 
^-lnes monatlich orschoinenden Organs der 

ugendgruppen und wendet sich an alle Cha¬ 
werim mit der Bitte, sich aktiv durch Ein¬ 
sendung von Beiträgen zu beteiligen. 

7) eiScn G ft^^ Grmä ? ht ^' t Schra £i Eidelmann, 

A d ' 3I> °i n ldG0l °Sieches Seminar 
c -n dem die Führer der Gruppen teilnehmen 
sollen, vorzubereitern«, 


ARBEITET 


J! 


TOR. DEN 



























Wir stehen inmitten einer grossen Epoche jüdischer 
Geschichte. 2000 Jahre sind wir herumgeirrt, haben 
Gastrecht genossen bei anderen Völkern,_sind ih¬ 
nen bür Last gefallen. Je mehr wir uns irgendwo 
» zu Hause " fühlten, um so deutlicher kam die 
Antwort : " Ihr seid anders! Geht Euren Weg I 
2000- Jahre sind wir gewandert, von einem Volk zum 
anderen, von Süden nach Horden, von Osten nach 

Nach 2000 Jahren rastloser Wanderung kehrt das 
jüdische Volk in seine Heimt zuruck, in.aas Land, 
das " ihm verheissen ", denn nur dort wird es ihm 
möglich sein, ein natürliches, ein gesundes, ein 
jüdisches Volksleben zu entwickeln. 


Wir sind die Träger dieser grossen Epoche 
jüdischer Geschichte. Junge jüdische Menschen, 
jüdische Jugens und Mädels gehen auf " Hachscha- 
rah" • 


Hachscharah heisst Vorbereitung;, körperliche und 
geistige Vorbereitung auf das Leben in Erez Jie- 
rael. Viele unserer Menschen kommen aus der S^adt, 
aus dem Geschäft, aus dem Büro. Das frühe Aufste¬ 
hen, das Arbeiten den ganzen Tag unter frei|m Him¬ 
mel, ob es regnet oder nicht, sina ungewohnt- 
Dinge• Und gar zu oft möchte man sich abenas nach 
rinr Arbeit auf sein Bett werfen und schlafen. 


Der Menschentyp, zu dem v/ir uns erziehen welken, 
der jüdische Arbeiter, der jüdische Bauer m ^rcz 
Jisracl soll anders aussehen als der Typ des ^a- 
luthjudcn. Er soll frei sein, soll stolz sein,er^ 
soll aufrecht gehen — er soll wissen -um sicn una 
sein Volk I 

Hier auf Hachscharah empfinden es. täglich mehr, 
wie weit noch unser Weg'ist. Denen, die nächtens 
kommen, will ich' sagen: Wartet nicht 1 finge, w e 
cm T iT.i t jetzt schon.mit Eurer Hachscharah ruchanith 
um so schöner, um so tiefer wird .Euro Hachscharah 
sein, um so mehr.werdet Ihr von.dem Sinn-veis^e— 
hem, der in ihr liegt! • 

Man kann erst ganz J u d • e sein, wenn man 
jüdische Geschichte kennt,wenn man eine Beziehung 
zur hebräischen Sprache hat,wenn man Tenach gele¬ 
sen und »erlebt" hat. - Es gibt nur eine Lösung: 
Lernen ! - V/ir sind die Träger einer gros¬ 
sen Epoche jüdischer Geschichte. Wenn wir es wol¬ 
len - gehört sie uns ! 


KURT GUNDERMANN, 
















'— 

Maag^L-äaOe^ha^in Leipzig» 

zie-^d^p^M“ 617 V( ? in ^* bis 13. Oktober fand in Lein- 
dufch Hans 3+ de S Hechaluz statt. Unser Bund war 

ä!E“ 

ÄT ?%r FÄÄpÄÄnz 

“5« S ÄS E . 13 Lelt6r aes Hechaluzgalil 

Die Hauptreferate hielten Chaim Hoffmann, Prag 

Hanq S St T p Se ? lthal - ? Schura Oschorowitz, Kurt Bafm und 
übS? die Bemerkenswert war eine Diskussion 

ä er sl h ^logischen Grundlagen des Hechaluz, an 
. 1 d .uch unsere Chawerim beteiligten. Wir ha- 

•g|“ «na nachdrücklich cJaraSf hingewie! 

r-no, , a^ aSS die c haluzim des Makkabi Hazair 

einmeili e!?ar.+ Ü 'h I ^ altl ^ e dem äeut sehen Hechaluz 
ö & icdeit haben, dass aber nur dann eine Zu - 

sammanarbeit möglich ist, wenn der HeehalS sidh 

t Pi cht , f ei ?? r Grundlage und Existenzberoch- 
tigung beraubt* Dies würde unweigerlich in dem iu- 
genblick eintreten, wenn der Hechaluz sich In die 
^?S 10niS ^ 1Sc ^ e Par teipolitik einlässt oder seine 

Xpc+«?+ n + G vr ?Gltlg ’ lm Sinne bestimmter Richtungen 
gestaltet» Wir sehen im Hechaluz die Organisation 

^iie?L d £i?^ n habe ^ SiGh aUf edn als 

33 i Palästina vorzuberoiten. Diese Aufgabe 

gibt dem Hechaluz und seiner Arbeit ihren Sinn 
und ihre Grenzen und sie gibt allein die Grundlage 
j-ur unsere Zusammenarbeit mit ihm ab.- ^ 

Dem Merkas Hechaluz gehören weiterhin als Vertre¬ 
ter unseres Bundes aa : 

Hardi Swarsensky, Hans Sternberg und Bernhard 
Sehelasnitzky. 

glach scharah in Dänemark; 

Ende September fuhr Bernhard Schelasnitzky nach 
Dahemark, um die Möglichkeiten für die Gründung 
eines neuen Hachscharah- Zentrums festzustellen, 
hatto^ -der Erfolg nicht so, wie wir gehofft 

Es wurdG un ® zwar ein Zentrum vom dortigen 
Hechaluz,zugesagt, jedoch steht der Termin noch 

fest.Bernhard besuchte die Makkabim in Ring¬ 
stedt und Ass ens, mit denen er eine Sicha über den 
augenblicklichen Stand des Makkabi Hazair machte. 

esonaers im Zentrum Ringstedt machte sich das Feh- 
ien eines Madrich bemerkbar.-Durch Entsendung zwei¬ 
er Chawerim in das Zentrum Ringstedt wird die Tar- 
buth-Arbeit dort hoffentlich- etwas belebt werden 
Mitte November, worden voraussichtlich weitere 20* 
Chawerim des Bundes unter der Führung von Kurt Gun¬ 
dermann nach Dänemark gehen. 




















Be rieht* über ein Lager des Makkabi Hazair- Frankreich 

Anfang September ging der Makkabi Hazair mit unge¬ 
fähr 30 Chawerim und 10 Chawerim der Eclaireurs Is- 
raelites auf Lager» Ziel war ein kleiner Ort in 
den Vogesen.} loiappe 30.1cm von Strassburg. Bald ka - 
men wir zum Bestimmungsort. Wir gingen.sofort daran, 
das Lager aufzubauen.- Disziplin und Einsatzbereit¬ 
schaft waren einem grossen Teil der Chawerim noch 
fremde Begriffe, sodass am Anfang des Camps nur we¬ 
nige die. gesamte Arbeit leisten mussten. Das Pro - 
gramnUdes Tages war einfach. Der Sport nahm einen 

breiten Raum ein. • 

Nach’ einigen Tagen schlug das Wetter dann.plotSi.ich 
um und wir wateten einige Tage bis über die KnÖcnel 

im Schlamm. . 

Bemerkenswert ist noch der Besuch von Strassburg 
und eine Fahrt an den Rhein. In Strassburg besuch¬ 
ten einige Chawerim den alten Schul,, der uns a„le 
stark beeindruckte. Der Schul ist 150 Jahre alt, 
sehr gut erhalten, prächtig gebaut und hat einen 
sehr schönen Innenraum. Wir.hatten_uns während des 
Lagers der kleinen Dorfgemeinde, die aus 60 e_ - 
sässischen Juden bestand, angeschlossen. 

Mit einem grossen Neschef, der mit der Hatikwah ab¬ 
geschlossen wurde, nahmen wir Abschied von unserem 
ersten Lager, das der Arbeit 'Unseres jungen Gdud 
viele Anregungen gegeben hat. 

Bericht über die neue Arbeit d es M. H» -Frankreich: 

Mitte•September fand die erste Sitzung des M.H. 
France statt» Bor M.H. France hat mit dom Noar 
Zioni Paris fusioniert, der eine unabhängige Orga¬ 
nisation war und aus. .30 Mann bestand. Zu gleicher 
Zeit ist der M.H, als autonomer Bund in den-Eclai- 
reur Israelite eingetreten und von der Führung mit 
der Aufgabe betraut worden, die jüdische ■’Arbeit zu 
verstärken und zu festigen. Was- wir in- dieser Zeit 
in Frankreich als verantwortliche Zionisten wollen, 
ist die Gewinnung jener 3000 .jüdischen Menschen, die 
zum grossen Toil Juden sind, yfeil ihre Eltern 
schlecht französisch sprechen,und sie -zu überzeug*--' 
ten Juden und. verantwortlichen Zionisten- zu erzie¬ 
hen. 

Unter diesem Gesichtspunkt haben wir mit dem Noar 
Zioni fusioniert. Es wurde.eine neue Hanhaiäh Ar- 
zith gebildet, die bereits eine Reihe praktischer 
Aufgaben, in Angriff genommen hat. Es wurden für 
• alle Kwuzöth Iwrith- Kurse eingorichtet .- Ferner 
wurde die Beteiligung aller Chawerim am Turn- und 
Sportbetrieb ane rkannt» __ 






















von Leo Czuezk z 


a c 


•ä’“" 

[Uo re r T Z ^ cz -? a ^ H^ixa ; im Aufträge 
m P^V^o a v£ ülne r Reise durch Osteuro¬ 
in *D-n7i “ ,jUcllte zunachs ' t ' unsere Chawerim 
v ; n -}^ worüber an anderer Stelle von 
uns berichtet wird« 

au? 310 ^ 11 ^ 01 ? Cr sich in stauen und Lettland 
Ä, . Reihen des Makkabi und 

SerSr 11- dlC K - K>L - ArSOit neu *“ — 

!°LK ka “ 1 a ' zair «tauen hat sich bereit 

ins Ti £ri t o 1 £ G S V a n r u ? s herausgegebene Material 
• ift ^-^sohe und Hebräische zu übersetzen. 

xerdurch wird.weiten Kreisen die Möglichkeit 
gegeben,.,unsere. Choserim kennen zu lernen.* 

zählt alt w' i .? azalr Litauen, der ca, SOO Chawerim 

aSch für K - K -L- Arbeit in Litauen 

c-.uen iur den Makkabi übernommen. 





































-" 7 *- 




Z U 6 

ARBEIT 

IN 



Bund es reise von Heinz Gochshoim cr:. 

In den Monaten August und September machte 
Heinz Gochsheimer im.Aufträge der Bundesleitung 
eine längere Reise durch Südwestdeutschland, 

Sr besuchte gemeinsam mit Hans Wendel (Frank¬ 
furt/Main) -zunächst den Hachscharah- Kibbuz 
Löhn berg- Hütte und zusammen mit Peter Guter 
(Frankfurt/nVT”*unsere in der Kinderheilstätte 
Bad Kr eu znac h arbeitenden'Chaweroth,- Ferner 
arbeitete er in den Gdudim Frankfurt/M,, Bin¬ 
gen ( wo zugleich eine Besprechung mit Eltern 
unserer Chawerim stattfand), Bad Kreuznach, 
Kaiserslaute rn, Sa arb rücken, P ir masens, Mann¬ 
heim* und Ul m, Ein Teil der Reise wurde gemein¬ 
sam mit Martin Rosenberg ( Mannheim ) gemacht. 

Eine genaue Besprechung der Tätigkeit an-den 
einzelnen Plätzen ist hier nicht möglich. Ue- 
berall wurden die Fragen der gegenwärtigen Ar¬ 
beit mit der Führerschaft ausführlich behandelt. 

Es fanden zahlreiche Sic-hoth statt. Der Gdud 
Ulm war gerade kürz, zuvor von Gerd und Tosca 
LÖwy gegründet wordeny die früher unserem Gdud 
Saarbrücken angehört haben. Schliesslich war Gochs 
noch in mehreren Orten, wo uns nahestehende jü¬ 
dische Jugend lebt. Im Zusammenhang damit können 
wir mitteilen, dass in Stuttgart ein Gdud unseres 
Bundes gegründet wurde und' dass sich die Orts - 
gruppe des Brith Hajehudim Hazcirim in La ndau 
(Pfalz) unserem Bunde angeschlossen hat. Die 
Gruppe steht unter der Führung des Chawer Rabbiner 
Metzger und umfasst ca. 60. Menschen. 


■ 






Neue Kibbuzleitürm Rhein / Ruhr : 


Nach der Alijah von Pinchas Kantorowicz ist 
Fritz Bachenheimer von der Bundesleitung mit der 
Arbeit im Gdud Essen und Kibbuz Rhein/ Ruhr be¬ 
auftragt worden. Es wurde eine neue Kibbuzlei- 
tung gebildet, die aus den Chawerim Fritz 
Bachenheimer, O tto Grausz -und Willi Smulowitz 
mit Sitz in Essen besteht"» " 


1 






























.-■-II’ 

S£öfli?.ung d^J/y irrt erarbeit des Gdud Düsseldorf : 

* Zu £ ^ ö ^ nun S der Wirrterarbeit trat die Jüngeren- 
Schaft d ob Gdud Düsseldorf zu einen Appell zu - 
•saranen, _an dem 85 Benjaminim teilnahmen. 

Chanan Germer sprach zum Jahrestag der Jüd» Le¬ 
gion* Nachdem aus jeder Kwuzah ein Vertreter ei¬ 
nen .Arbeitsbericht über das vergangene Sommer - 
halbjahr gegeben hatte, forderte Rolf Lilienfeld 
aic_ Gruppen auf, nun in intensiver Bemühung in 
herbst- und Winter- Arbeit einsutreten* 

hifebüg-Pbgi.sch.ä'U i n Düsseldorf : 


Am Sonhtag, den 27» September veranstaltete der 
Gdud Düsseldorf eine Lerntagung für Mittlc-ren- 
Schaft und Aelterenschaft• 

3s nahmen etwa 80 Chawerim und Chawcroth daran 
teil, darunter auch Chawerim aus dom Kibbuz Rhein- 
-aühr, dem Huchs charah- Kibbuz West erb eck und ans 
Berlin» 

In.seiner einleitenden Rede wies Chanan Germer 
auf die Schwierigkeiten hin, gegen die unsere Chaw 
werim im Lande heute zu kämpfen hätten. 

Wer sich heute zu unseren Farben bekennt, der soll 
wissen, .dass es um'eine grosse und-heilige Aufga¬ 
be geht* Wer aber glaubt,.dieser Aufgabe nicht 
gewachsen zu sein, der sollte sich besser heute 
als morgen von uns trennen*- 

Als erster referierte Chanan Germer über Goschich- 
te, Ferm und Idee des Talmud, Es war interessant 
zu beobachten, wie die Mittleren, denen dic-ss- 
liaterie bisher völlig-fremd*war," 

.. sich ehrliche Mühe gaben, diese zum er¬ 
sten Mal an sie herantretende fremde Materie su 
verstehen* 

Im Anschluss daran stieg dar Singkreis ? den Klaus 
Glücksmann am Flügel leitete*.-Jeder Teilnehmer 
hatte ein gedrucktes Liederblatt in der Hand,das 
eine Auswahl besonders' schöner, z.C* noch unbe¬ 
kannter Lieder enthielt. Dieser Sir.gkreis war be¬ 
sonders geeignet, den Vertretern der kleineren 
Gdudim wie Oberhausen, Krefeld, Hagen etc» einen 
greifbaren Nutzen mitzugeben. 

Nach der Mittagspause hielt Heinz Rosenstein ein 
. ideologisches Referat, in dem er besonders auf 
■ religiöse Erziehungsfragen des Bundes einging»- 
Die anschliessende Diskussion war befriedigend. 
Ein besonderes -Gepräge, erhielt sie durch die An¬ 
wesenheit von Hhnns. Winter, der als Vertreter der 
Bundesleitung an der Pcgischah toilnahm» Hawi 
führte u.a. aus: 

” Oft hat man noch den Eindruck, als ob das 
Verhältnis des Einzelnen zum lind nicht ge¬ 
nügend klar und bewusst ist. Die Entwicklung 
" der letzten Jahre hat gerade auch in dieser 
Beziehung zum Bunde eine entscheidende Wand¬ 
lung gebracht. Früher war der Jagendbund eine 


















<- 2 . 0 - • - 

__.y 

Möglichköit'schöne Fahrten, Nachmittage 
und Singerunden zu machen, der für jeden 
seiner Mitglieder mit 18 Jahren seinen 
Zweck erfüllt hatte. Dann zog man die lan¬ 
gen Hosen an und trat 11 ins Leb^n •- 

Und heute ? Heute dient auch die Zeit bis 
zum Alter von 18 Jahren schon der ernsten 
Vorbereitung für die Verwirklichung des¬ 
sen, was der Bund will : Die gemeinsam die- 
staltung des ganzen Lebens ? der Schaffung 
eigener Siedlungen des Bundes als unseren 
Anteil am Aufbauwerk Erez, Jisraels .- 

Wir sehen, der Sinn hat sich entscheidend 
• gewandelt. Früher - eine Jugendgemeinschaft, 
heute' - der Lebensbund. Früher - das frohe 
Jugendland, heute - die ernste Vorbereitung 
für die Gestaltung unseres ganzen weiteren 
: Lebens• 

Was bedeutet dies für den Einzelnen ? Die 
erste Forderung ist die, dass er sich 
dieser 'Wandlung bewusst ist und dass er 
auch für sich selbst die 'Lebensgemeinschaft 
des Bundes für verbindlich erklärt. Erst 
dann ist jemand " im Bund u ? Was bedeutet 
dies weiter ? Wenn jemand sich, hierüber 
klar ist, dann woiss er auch, dass seine 
Vorbereitung für sein späteres Mitarbeiten 
in den Werken des. Bundes in Erez Jisrael 
auf dieses Ziel hin ausgerichtet sein muss. 
Jede Berufscntschei - 
düng und jede Berufs¬ 
ausbildung kann d e s h a lb 
nur vom Standpunkt der 
späteren Nutzbarma - 
chung des Einseinen 
für. die Gesamter beit 
des Bundes betrachtet 
w e r .d e n • 

Damit ist die, Frage seiner Berufsausbil¬ 
dung eine Frage des ganzen Eundes. Der 
Bund muss die Kontrolle haben sowohl über 
die Berufsentscheidung, als auch über die 
Güte der Ausbildung. In jedem Fall muss der 
Bund feststellen, ob die betreffende Be-._ 
rufs ent Scheidung im Hinblick euif den spä¬ 
teren Einsatz die richtige ist. 

Um diese Aufgaben erfüllen zu können, hat 
die Bundesleitung als das ausführende Organ 
des Bundes die Machleketh Hachaluzim ge - 
schaffen und sie beauftragt, alle Berufs - 
fragen aller Chawerim und Chaweroth des Bun¬ 
des in diesem Sinne zu betreuen* 

Hieraus geht klar hervor, dass keine Berufs¬ 
entscheidung ( Beruf oder Ausbildung) ohne 
Mitwirkung und Bestätigung durch die Mach - 

leketh Hachaluzim aus geführt, werden darf. 








Daran, wie jemand diese erste Voraus¬ 
setzung für eine gute Berufsausbil¬ 
dung im Sinne des ganzen Bundes für 
sich als verbindlich anerkennt, kann 
man ermessen, ob jemand wirklich 
" im Bund " ist, d.h, sich stets be¬ 
wusst ist, dass alle seine Vorberei¬ 
tungen hier seiner späteren Mitar - 
beit in den Gemeinschaftswerken des 
. Bundes in Erez Jisrael gelten - oder 
.ob er nur ein Mitläufer ist* " 

MzlcjiT^üD^r_iiie A rbeit in Königsberg / Pr*: 

Nachdem Ende August auf einem Appell Heinz 
N e u s t a d t in den Königsberger- Bund einge¬ 
führt worden war Und bei dieser Gelegenheit üoer 
" Vertrauen zur• Führung" sprach, trat einige Taö-e 
später .der gesamte Gdud zum " Tag des Bundes " an. 

In den‘einleitenden Worten Wies Herbert Markowskv 
auf die Bedeutung dieses Tages hin*-Anschliessend 
vereinten sich alle Chawerim und Chaweroth zu ei¬ 
ner Musikstunde, zu verschiedenen gemeinsamen Ver¬ 
anstaltungen und endlich zu einem wcblgelunp’enen 
Sportfest. 

Unter dem Gesang von Ssu ziona versammelten sich 
sodann alle Chawerim zu einem eindrucksvollen 
Schlussappell, auf dem Heinz Neustadt ausführlich 
das Thema : " Leben im Bund - Leben in der Gemein¬ 
schaft" behandelte» 

Die Hatikwah beendete diesen für unsere weitere 
Arbeit wichtigen Tag, der der Beginn einer inten¬ 
siven Arbeit sein soll. 


Kfar Haraakkabi- Tan 1 Im Gdud Danzig; 

'Bonntag. den 4.10,1936 besuchte uns Leo Czuzka 
(Haifa ), der für kurze Zeit in Danzig weilte. 

Am Schabbathabend sprach er über 11 Das"nationale 
Bodenproblem" in einem öffentlichen Vortrag. * 
Sonntag Vormittag fand ein Bundesapne 11 statt, an 
dern das erste Mal in der Geschichte'unseres Gdud 
70 Chawerim teilnahmen» Leo gab uns eine ausführ¬ 
liche Schilderung unserer Kwuzoth in Erez Jisrael 
sowie über die Situation, die durch die Unruhen ’ 
entstanden ist. Sehr viele Einzelheiten waren für 
die Meisten, von uns vollkommen neu. Am Nachmitt-er 
fand eine.gemeinsame Veranstaltung dos Bar Kochba 
und des Makkabi Hazair statt. Leo gab hier eine 
recht ausführliche Schilderung über die Weltbel 
wegung des Makkabi mit besonderer Berücksichtigung 
unseres Bundes. Kfar Hamakkabi sei der erste Punkt 
auf den wir uns konzentrieren müssen» Hier sei der’ 

























Beweis zu erbringen, dass auch der Makkabi den 
notwendigen Geist aufbringt und sich geschlos¬ 
sen für Binjan Haarez an der wichtigsten Stelle 
einsetzt» 

Sein Vortrag wurde durch die Klaviervorträge 
einer Chawerah und Chorgesänge unseres Bundes 
umrahmt, die. einen ungeahnten Beifall fanden« 
Der Tag lieferte uns den Beweis, dass wir hier 
in Danzig trotz der starken Isolierung auf dem 
besten Wege sind, Versäumtes nachzuholen," 


Elternabend in Rostock; 

Am 4. Oktober ds, Js'. fand in Rostock ein El¬ 
ternabend statt,, zu dem fast alle Gemeinde - 
mitglieder erschienen waren. Diese Veranstal¬ 
tung war ausserordentlich erfolgreich und hat 
auch für die Idee des Zionismus dadurch unmit¬ 
telbaren Nutzen gebracht, dass sich zahlreiche 
Mitglieder bei-der Zionistischen-Ortsgruppe ein¬ 
tragen liessen» 

Pr« Prinz im B eth M a kka bi Beuthe n; 

'Anlässlich einer Kundgebung der'Zionistischen 
Vereinigung, in der Dr. Joachim Prinz sprach, 
marschierte der Makkabi.Hazair geschlossen auf« 
Anschliessend an seinen Vortrag besuchte Dr. 
Prinz das Beth Makkabi, wo. er eine Sicha mit 
uns machte. Es war für die Chewrah ein Erlebnis 0 
Prinz hielt eine Sicha über die " Idee des rei¬ 
nen Zionismus«" 

Neue Gdudim : 

An folgenden Orten sind neue Gdudim ent standen 

Emden 

Guben 

Landau 

Stuttgart 

Ulm. 

Wir begrüssen auch an dieser Stelle noch ein¬ 
mal recht herzlich die Chawerim und Chaweroth 
in unserem Bunde und. hoffen, dass sie mit uns 
gemeinsam den 'Weg des Bundes gehen werden« 










Bilduhfrsseminnr» Gdud Loip^a 

Der Gdud Leipzig veranstaltete in der Woche vom 
" * 14 . Oktober ein Bildungsseminar , an dem 

sich die gesamte Mittleren - und Aoltcrensche.ft 

fö-n 1 1 F^+.T ^ 1G Aufgabe, die das Seminar zu er- 
iullun hatte, war folgende : Im Hinblick auf die 
Mittleren- Pegischoth der Kibbuzim, die sich mit. 
i eologischen Fragen unseres Bundes auseinander - 
setzen sollen, wollten wir eine möglichst gute 
Grundlage für die Diskussion schaffen, indem wir 
eine systematische Schulung der Chawerim auf den 
Gebieten Vornahmen, die eine Voraussetzung für 
jede Erziehungsarbeit sind. Das Bildungs seminar . 
.Stand unter dem Motto : ” Selbsterziehung und 

? io Forra mi(ä Inhalt der Referate 
passten sich dieser Parole an. Ueber folgende 
tragen referierten: 


Aran_Lederbergor: Sinn und Ziel der Bildung, 
‘-‘•i Heinz Gochshoime rs Selbsterziehung als Wog 
zur echten Gemeinschaft, 

B*) Hans Sternberg: Berufserziehung, 

4.) Tutti^Mn uchin : Eigenarbeit - praktische An- 

1 g i ii» j 

5 *) Torry Foerder: Wege und Inhalte jüdischer Bil¬ 
dung. 


Alle Chawerim beteiligten sich durch aktive Mit - 
arbeit an dem Seminar. Wir- können sagen, dass das 
Seminar ein Erfolg gewesen ist und allen Chawerim 
zahlreiche Anregungen .gegeben hat» 

Dieser kurze Bericht soll gleichzeitig eine An - 
regung für di© übrigen Gdudim seit. 




























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Neue behördliche Vorschriften^ 


” Auf Anordnung dos Geheimen Staatspolizeiamtes 
haben die jüdischen Jugendorganisationen bei der 
Bezeichnung von Mitgliedern} Einheiten und son- 
-stigen Organisationformen grundsätzlich alle Be¬ 
zeichnungen zu vermeiden, die der Eitler- Jugend 
und-dem Jungvolk eigen sind. 


Zu den Bezeichnungen und Worten, dio von den jü¬ 
dischen Jugendorganisationen nicht zu verwenden 
■ sind, gehören: ' 




•Pimpf - Jungmädel - Trupp - Truppführer - 
Bannführer 


Kameradschaft -. Schar - Gefolgschaft - Unterbann 
Bann - Oberbann - Gebiet - Obergebiot 


Jungenschaft — Jungzug - Fähnlein - Stamm - 
Jungstamm 


Mädelschaft - Mädelschar - Mädelgruppe - 
Mädelring - Untergau - Gau - Obergau - Gauverband 


Jungmädelschaft - Jungmädelschar - Jungmädel - 
gruppe - Jungmädelring - Jungmädeluntergau. 


Bei Uebertretung dieser Vorschriften, also bei der 
Benutzung der oben stehenden Bezeichnungen, sind 
hohe Strafen und Verbot der Arbeit zu gewärtigen. 
Deswegen ist strengste Beachtung Bure Pflicht. 


2 .) 


Verha l ten auf Fahrten. Lagern u.s.w. 

Wir haben Veranlassung infolge einiger Vorfälle 
nochmals auf folgende Vorschriften hinzuweisen, 
deren Beachtung ebenfalls unbedingt erforderliCh 
ist: 


a) 


Das Tragen einheitlicher Kleidung (Kluft) ist 
verboten. Dies gilt auch bei Veranstaltungen in 
geschlossenen Räumen. 


b) 


Das Marschieren in irgendwelchen Marschordnungen 
( zweier, dreier, vierer Reihen usw.) ist verbo¬ 
ten. 


c) 


Das Tragen von Koppeln, Schulterriemen, Abzeichen 
( mit Ausnahme der kleinen Mrkkabi - Nadel: Magen 
David mit der Inschrift " Makkabi” auf blauem Un¬ 
tergrund) ist verboten. 


■i 





















Singen in geschlossenen Ortschäften ist verboten. 

Ueborn.ll, wo der Bund in der ©Öffentlichkeit in 
Erscheinung tritt, ist strengste Ruhe und Ord¬ 
nung zu bewahren, vor allen Dingen also bei Be¬ 
nutzung von Verkehrsmitteln, auf der Strasse, 
nach Sichot usw. 

Bei Feuermachen ist zu beachten, dass nur in einer 
Entfernung von rft; 'ibOrn T tvon der Waldgrenze Feuer an¬ 
gelegt werden dürfen und dies auch nur, wenn der 
Wind nicht in Waldrichtung.weht. 

Es besteht Veranlassung, gerade auf diesen Punkt 
hinzuweisen ( vergl. § 310 A des Reichsstrafge¬ 
setzbuches), der eine erhebliche Bestrafung vor¬ 
sieht, wenn Wald,- Heide - oder - Moorflächen 
durch verbotenes Rauchen oder Anzünden von Feuer 
oder ungenügende Beaufsichtigung angezündeter Feu¬ 
er durch Fortwerfen brennender oder glimmender 
Gegenstände, oder in sonstiger Weise in Brandge¬ 
fahr geraten. 

1 

































-2b 


Achtung 


Ch'oserim ! 


Die Choserim von Hans Sternberg ( " primum 
vivere, aeinde philosophari " ) und von 
Hardi Swarsensky ( 11 Unser Weg zum V'lk") 
sind wieder verfügbar» 

Wir bitten Euch, uns evtl» Nachbestellun¬ 
gen bald-aufzugeben* Der Unkostenbeitrag 
pro Choser beträgt 20 Pfg* 




Ende des Monats wird ein neuer Choser ^ ^ 
Heinz Gochs hei ; a er* 


IDEE UND TAT 


u 


herausgebracht werden, der ebenfalls einen 
Beitrag zur ideologischen Diskussion darstel¬ 
len wird* 





Eröffnung der neuen Mittleren-Hachschara h i 

In diesen Tagen ist-unsere neue grosse Mittleren- 
Hachscharah' im Landwerk Ahrensdorf eröffnet worden. 
Dort sollen ca. 80 Chawerim und Chaweroth des Bun¬ 
des eingeordnet worden. Die erste Gruppe von ca. 

30 Chawerim und Chaweroth hat bereits mit der Ar¬ 
beit begonnen* 


Die Bundesleitung hat Hanns- W i n t e r 
mit der Gesamtführung beauftragt* 



















2SS* 



Boxen und Krnft.fipr.rH- i m Makkabi. 

i?t d dp m n K^i° n S^ ei ?- Bewägimg des Jüdischen Volkes 
^?Lv? T M kk ?i dle Auf S abe zugefallen, die jü- 
3i Ju S ena durch Körperkultur und sportliche 
4imffQf5>l- ZUm dlszl P linie ^ten und physisch lei- 
wiSJt S S Träger des jüdischen Seme ins chafts- 

* ra Makkabi > in besonderen im deutschen 
Mcvkkabikrets aus ? Bis zum Jahre 1933 hat es nur 
urnen, Leichtathletik, Hasenspiele und in besehe - 
denom Masse Rudern gegeben, während das enorm 

völiii g fph?+i Ct n d - S ^ B ° xenS ma dcs Kraftsporoes 
7 • i? ^blte. Bei di3r dominierenden Stellung der 
Leichtathletik war diese sportliche Zielsetzung 
ohne weiteres gegeben. Erst mit dem Eintritt des 

h S\ n f Ut ^ lGn jüdischen Boxclubs Makkabi in 
den Makkabikreis, der sich durch seine glänzen¬ 
den Leistungen einen internationalen Ruf und eine 
AusnahmesteHung unter den jüdischen Vereinen ge- 
ba ’ t ' t,e ’ wurden Boxen und Ringen Teile des 
MakkabiSportes. Dieser Anteil ist aber zum ccha- 
aen.unserer körperlichen Aufbauarbeit viel zu 
klein.geblieben. Bereits auf einer Kreistagurg 
in Leipzig ist in einem Referat auf die Notwen¬ 
digkeit der Verbreiterung der sportlichen Eas'is 
aurch Boxen und Ringen hingewiesen-worden. ohr° 
den gewünschten Erfolg zu erzielen, Dor Wert des 
Boxens als Mittel körperlicher Durchbildung is+ 
unuoertroffen. Auf gymnastischer Grindlage be - 
trieben, bewirkt es eine gleichmässigo, vollende¬ 
te Durcharbeitung des ganzen Körpers". Es ist aber 
niemals rohe Kraft, wie Laien oft glauben, die 
sich im Boxen durchsetzt, sondern eine auf der 
Einsatz aller körperlichen Mittel beruhende Te'ch- 
mk* Damit verbunden ist die Erziehung zum Mut, 
zur Entschlussfähigkeit 9 zu einer disziplinier- 
ton Haltung und zur Einsatzbereitschaft. Sassel- 
b.c gilt für das Ringen, wenn auch in der Art der 
körperlichen Vorbereitung Unterschiede vorhanden 
sind. Mit diesen Sportarten wird jedenfalls ein * 
Kämpfertyp geschaffen, der für uns notwendiger 
ist, als der des reinen Leichtathleten. Oft°ge- 
nug sieht man auf den Kampfspielen des Makkabi 
den schmalen, nervösen Typ dos Läufers, der je¬ 
denfalls der Vorstellung eines kraftvollen, 
gleichmässig trainierten Sportlers nicht ent - 
spricht. Das Boxen und der Kraftsport im Makkabi 
®^lüten auf eine breitere Basis gestellt werden* 


des B< 


DR. SCHEINMANN 























































ZAHLT DIE BEITRAGS 

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